Nippon Kurier

Für V-Varen Nagasaki war dieser ZAT ein bitterer Einschnitt. Innerhalb weniger Spiele wurde die Mannschaft durchgereicht, verlor an Boden und Selbstvertrauen. Was als stabile Saison begann, droht nun in Richtung Bedeutungslosigkeit zu kippen. Die Ergebnisse spiegeln eine klare Tendenz: fehlende Durchschlagskraft, defensive Unsicherheiten und kaum noch Momentum. Besonders schmerzhaft ist das gleichzeitige Aus im AFC-Wettbewerb. International bleibt nur die Erkenntnis, dass man aktuell nicht konkurrenzfähig genug ist.

Damit verengt sich der Fokus zwangsläufig auf den Pokal. Er ist die letzte Bühne, um der Saison noch Sinn und Spannung zu geben. Ein tiefer Lauf könnte Kräfte freisetzen, den Glauben zurückbringen und das Narrativ drehen. Scheitert auch dieser Versuch, bleibt nur Ernüchterung. Die kommenden Wochen entscheiden, ob Nagasaki kämpfend untergeht – oder sich doch noch rettet.

Noch ein ZAT, das Ziel von Verdy: wir wollen Platz 9, wir wollen vor Nagasaki landen. Damit wäre eine Sch....-Saison noch halbwegs zufriedenstellend im Abschluss. Terrormopp zur Meisterschaft zugratulieren ist wohl auch nicht zu früh, Herzlichen Glückwunsch! Nächste Saison, sofern es eine gibt, bin ich wieder an der Reihe!

Und auch der Stadtrivale mischt da oben wieder mit, ärgerlich, aber irgendwie gönn ichs ihm auch. Er zeigt die Kontanz die uns fehlt. 

Nun denn, auf in den letzten ZAT, eigentlich können wir nur gewinnen, und das haben wir auch vor. 

Forza 

Der FC Tokyo hat im heimischen Stadion ein echtes Ausrufezeichen gesetzt und Yokohama FC mit 5:0 regelrecht überrollt. Von der ersten Minute an zeigte die Mannschaft eine beeindruckende Mischung aus Tempo, Spielfreude und gnadenloser Effizienz. Bereits früh fiel die Führung, die den Gästen sichtbar den Mut nahm. FC Tokyo blieb am Drücker, kombinierte sich sicher durch die Reihen und erhöhte noch vor der Pause verdient.

Das war zu erwarten: Wir konnten den ersten Platz nicht mehr halten und rutschten etwas herab. Platz 3. Die Spiele des 8. ZATs waren noch einmal bombastisch. Ein 5:5-Unentschieden gegen Sanfrecce Hiroshima. Und vor allem ein 6:4-Sieg gegen Nagasaki. Die beiden Atombomben haben wir also erfolgreich entschärft.

Die letzten beiden ZATs wollen wir etwas ruhiger angehen. Ein Tor-Festival wird es nicht mehr geben. Wir haben bisher die meisten Tore in der J-League geschossen (70) und haben damit auch das beste Torverhältnis (18). Blaublitz Akita wird diese J-League-Saison gewinnen. Gamba Osaka ist zwar das derzeitige TK-Monster, doch 6 Punkte Unterschied sind in dieser Phase doch zu viel.

Yokohama FC, Kataller Toyama und Tokyo Verdy werden unsere Gegner am kommenden ZAT sein. Sollen wir noch eine Auswärtsattacke wagen? Das wird schwierig, denn wir haben den niedrigsten TK-Stand der japanischen Liga: 6,4. Der Durchschnitt liegt bei 20,4. Osaka hat am meisten TK (33,7). Wir haben in der ersten Phase der Liga vielleicht ein bisschen zu aggressiv gespielt. Das werden wir in der nächsten Saison besser machen. Bis dahin heißt es: Durchhalten. Noch spielt Shonan Bellmare ganz oben mit!

V-Varen Nagasaki hat in Shonan eine herbe 4:6-Schlappe einstecken müssen – ein Spiel, das den Gästen noch lange in den Knochen stecken dürfte. Dabei begann die Partie eigentlich vielversprechend: Nagasaki zeigte sich mutig, suchte früh den Weg nach vorne und erzielte zwei schön herausgespielte Treffer. Doch die Defensive präsentierte sich anfällig, besonders bei schnellen Umschaltsituationen der Gastgeber. Shonan Bellmare nutzte jeden Fehler eiskalt aus und drehte die Partie mit beeindruckender Konsequenz.

In der zweiten Halbzeit bäumte sich Nagasaki noch einmal auf, kam auf 4:5 heran und zeigte Moral. Doch ein weiterer defensiver Aussetzer besiegelte schließlich die 4:6-Niederlage.

Im Lager von V-Varen ist die Stimmung dementsprechend gedrückt, aber keinesfalls gebrochen. Spieler wie Trainer betonen geschlossen, dass man aus dieser Lektion lernen werde. Die Mannschaft sinnt bereits jetzt auf Revanche – am liebsten in einem Rückspiel, in dem man zeigen möchte, dass dieser Abend in Shonan nur ein Ausrutscher war.

Zwölf Spiele gewonnen, Zwölf Spiele verloren.

54 Tore geschossen, 54 Tore kassiert.

Tokyo Verdy´s Bilanz klingt ausgeglichen, fühlt sich aber für die direkt Beteiligten eher wie eine mittlere Katastrophe an. Hinten zu offen, vorne nicht konsequent genug. Obwohl der vorletzte ZAT mehr als gelungen war, war der letzte ZAT wieder nur das, was Verdy aktuell ist: Mittelmaß. Eine traurige Erkenntnis 2 ZAT´s vor dem Ende. 

Der Trainer muss sich hinterfragen, in den entscheidenden Phasen der Saison ist man einfach nicht da. Am Anfang vergeigt man die Heimspiele, und gegen Ende verballert man das wertvolle TK anstatt Reserven zu sparen. Da ist uns die Konkurrenz aktuell einfach meilenweit voraus. Das muss man eingestehen und hoffen, dass man Mittel und Wege findet das in kürzester Zeit langfristig abzustellen. Falls nicht, sieht auch die Zukunft Verdys weiterhin so trostlos aus wie schon seit einigen Saisons. Und das kann, und darf, nicht der Anspruch sein.

Forza 

Mit all unserer verbleibenden Kraft versuchen wir, an der Spitze der J-League zu bleiben – mit Erfolg. Umso bitterer war die Heimniederlage gegen Kyoto Sanga. Das hat uns wichtige Punkte gekostet. Mit einem Auswärtssieg gegen Kashima Antlers konnten wir den Schaden wieder wettmachen. Die Niederlage gegen Shimizu S-Pulse war dagegen reine Formalität.

14,4 TK und noch 3 ZATs. Direkt hinter uns das TK-Monster Blaublitz Akita (oder eher Akira) mit 32,9 TK und ebenfalls 32,9. Welche Dopingmittel nehmen die da überhaupt?! Dahinter Yokohama mit gleich niedrigen 15,9 TK. Was danach kommt, ist TK-technischer Durchschnitt.

Was wird uns der nächste ZAT bringen? Es wird wieder ein Atombomben-ZAT, genauso wie der 3. ZAT. Damals konnten wir die Bomben mit einem Unentschieden und einem Sieg entschärfen. Ob dies uns am 8. ZAT auch wieder gelingen wird? Oder werden wir sogar beide Spiele gewinnen? Oder in einem Bombenkrater untergehen? Wir werden es erfahren.

Huch, 3 Punkte auf Rang 3? Wie ist das denn passiert? Recht simpel: mit einem perfekten ZAT, 9 Punkte trotz 2er Auswärtsspiele. Wie geil könnte die Saison verlaufen sein wenn man am Anfang nicht alles verloren hätte? Man wäre in den Top3, eventuell Titelkandidat. Aber hätte, hätte Fahrradkette. Wir sind Achter, wir haben ein unfassbar schweres Restprogramm, außer Shimizu treffen wir noch auf alle TK Monster der Liga während wir selber eher im unteren TK Mittelfeld sind. Also bei aller Euphorie, Platz 10 oder besser bleibt das Ziel dieser anfangs so verkorksten Saison. Und dann kommende Saison besser machen.

Zu erwähnen bleibt noch der Auswärtssieg gegen Nagasaki. Dieser war nicht nur gut für die Tabelle, sondern auch fürs Ego! Man hat wieder Respekt vor Verdy in der Liga. Jetzt gilt es diesen auch mit guten Ergebnissen aufrecht zu erhalten!

Forza

V-Varen Nagasaki musste eine verdammt harte Niederlage gegen Tokyo Verdy hinnehmen – eine Pleite, die noch lange nachwirkt. Die Mannschaft kämpfte leidenschaftlich, doch entscheidende Fehler in der Defensive und fehlende Ruhe im Abschluss machten den Unterschied. Trotz des Rückschlags steht V-Varen nun nur einen Punkt hinter der Spitze, was zeigt, wie eng die Liga derzeit ist. Genau deshalb lautet die klare Botschaft: besser werden, und zwar sofort. Trainerteam und Spieler wissen, dass in dieser Phase jeder Moment zählt, jeder Zweikampf und jeder Abschluss. Die Reaktion auf diese Niederlage wird bestimmen, ob Nagasaki den Anschluss nach oben hält oder ins Hinterfeld rutscht. Jetzt ist Charakter gefragt – und der Wille, aus Fehlern echte Stärke zu machen. Kämpfen und Siegen!