Nippon Kurier

Die Saison scheint für Verdy beendet zu sein bevor sie angefangen hat. Die Qualität in der Liga ist gestiegen, der verpasste erste ZAT sorgt erstmals für Abstiegskampf in Tokyo seit der Übernahme nordics. Zwar ist es noch sehr früh in der Saison, aber der Vorpsurng zu den oberen Rängen ist schon so gewaltig, dass man sich in der Hauptstadt in den unteren Regionen der Tabelle wiederfindet. Am Wochenende muss man dann auch noch zweimal auswärts ran, also insgesamt keine guten Aussichten um den Anschluss ans obere Mittelfeld wieder zu verkürzen. Doch in Japan bleibt man wie gewohnt entspannt "dann hat man eben mal so eine Saison dazwischen, das werden wir einfach abhaken und nach vorne schauen. Aber zuerst spielen wir sie mal zu Ende."

Und das am besten mit stabilen Punktegewinnen, dass man nicht doch in tiefen Abstiegstrudel irgendwann hineinwirbelt. 

Forza 

"Das hat es ja noch nicht gegeben." sagt die Ligaleitung - naja, dann muss es halt mal einer machen. Pünktlich wie ein Uhrwerk wird in der 90. Minute das 4-3 zum Auswärtssieg erzielt - gleich dreimal in der Saison. Und danach auf, auf zum Bahnhof, die Shinkansen warten nicht auf trödelnde Fussballer. Aber seien wir mal ehrlich: auf Dauer kann das nicht gut gehen. Also mit dem 4-3, der Shinkansen bleibt weiter pünktlich. Zum Glück fahren genügend Züge, so dass man im Falle einer Verspätung durch Tränen nach einer Niederlage einfach den nächsten nehmen kann.

Aber noch kurz zum Kollegen aus Nagasaki: lasst uns doch die Freude über die Tabellenführung. So oft ist das in unserer Geschichte noch nicht vorgekommen. Wenn ihr brav die drei Punkte abliefert, versprechen wir euch, soll es nicht euer Schaden sein. Es gibt bei uns ein paar schicke Unagi-Restaurant, da kann man gut essen gehen. Und bei einem heißen Sake die Sorgen des Tages hinter sich lassen. Wenn nötig, laden wir auch eine Maiko ein, die auf dem Shamisen klangvolle Musik spielt und uns mit einer exzellenten Darbietung den Abend versüßt.

Wie, das wollen jetzt alle Gäste, wenn sie nach Kashiwa kommen? Na, soviel Geld haben wir aber nicht in unserer schwarzen Kasse. Muss ich doch wieder morgens vor dem Training auf die Plantage und Matcha plücken...

Die nächsten Punkte sind eingefahren. Die Mannschaft ist sehr stabil. Nur in der Fremde fehlen weiterhin die ersten Punkte. Aber das kann ja noch werden. Zum Beispiel beim anstehenden Spiel beim Tabellenführer. Reysol muss gestoppt werden. Fünf Tore werden dafür nötig sein, das erscheint machbar. Außer die Konkurrenz schiebt erneut ein Trainingslager ein. Ach und dann darf natürlich auch das Heimspiel nicht vergessen werden. Das Minimum sind die drei Punkte dort zu verteidigen und sicher nach Hause zu holen. Als Aufsteiger besteht weiterhin die Gefahr nach hinten durchgereicht zu werden. Dagegen muss sich die Mannschaft wehren. Sie will ganz oben anknüpfen, am besten mit einem Sieg beim Tabellenführer. Kämpfen und Siegen.

Nein, keine Trainersuche bei Verdy aus Tokyo. nordic ist rechtzeitig auf seinem Trainerposten zurück. Gebeutelt von einer schweren Krankheit im engsten Familienkreis ging man die letzten Wochen sprichwörtlich durch die Hölle. Aus irgendeinem Grund hat man es in Spanien mit dem rechtzeitigen Setzen hinbekommen, in Japan aber irgendwie vermasselt. Das war keine Absicht sondern geschuldet der Tatsache, dass der Kopf ganz woanders war. Aber genug der wehleidigenden Worte, die Lage hat sich stabilisiert, der Trainer ist zurück! Jetzt gilt es aufzuholen was man verpasst hat, und die Saison so zu spielen wie man es gewohnt ist! Wir sind wieder da, zieht euch warm an! "Das Derby kann kommen!" gibt sich der Trainer kampfeslustig! Und Mannschaft und Umfeld scheinen es ihm auch nicht nachzutragen und ziehen voller Motivation mit. 

Forza

Shonan Bellmare startete die Partie gegen Kawasaki Frontale schwach und geriet früh unter Druck. Kawasaki dominierte das Spiel mit flüssigen Kombinationen und schnellen Kontern. Die Tore für Frontale fielen durch präzise Abschlüsse, während Shonan Bellmare in der Defensive unsicher agierte und kaum Offensivaktionen zeigte. Trotz einiger Bemühungen in der zweiten Halbzeit blieb Bellmare chancenlos und kassierte eine klare 0:3-Niederlage.

Der Verein aus Hiratsuka zeigte gegen Vissel Kobe eine beeindruckende Leistung und gewann mit 5:0. Von Anfang an war Bellmare die dominierende Mannschaft und stellte die Kobe-Abwehr mit schnellen Angriffen vor große Probleme. Die Tore fielen nach schönen Kombinationen, und auch defensiv stand Bellmare sicher. Kobe fand keine Mittel, um den Druck von Bellmare abzuwehren, und verlor deutlich. Es war ein perfekter Auftritt von Shonan Bellmare.

Im dritten Spiel musste Shonan Bellmare eine herbe 0:4-Niederlage gegen Kashiwa Reysol hinnehmen. Bellmare zeigte eine schwache Defensivleistung und konnte die gut organisierten Angriffe von Reysol nicht aufhalten. Schon früh fielen die ersten Gegentore, und Bellmare fand kein Mittel, um offensiv Druck zu machen. Kashiwa kontrollierte das Spiel über weite Strecken und nutzte Bellmares defensive Schwächen eiskalt aus.

Hinter der Spielstärke von Sanfrecce steht ein dickes Fragezeichen. Zwar schoss man Tokyo FC aus dem Stadion mit 5:0 aber in den Auswärtspartien klemmte es doch gewaltig. Bei Blaublitz war mehr drin, während man bei Urawa Red Diamonds doch chancenlos war. So steht die Frage im Raum. Wohin geht der Weg Sanfrecce? Es stehen zwei Heimspiele auf dem Programm und eine Reise nach Osaka.

Im heutigen Pressebericht möchten wir einem großen Spieler gedenken, der nur einen Sommer tanzte, als erster Italiener nach Japan wechselte und diese Woche, am 18.09. im Alter von 59 Jahren viel zu früh verstarb. Die Rede ist von Toto Schillaci. Ein Held, der ITALIA 90 auf ewig unvergessen machen wird. Es war sein Sommer, nur dieser eine Sommer aber wir werden diesen nie Vergessen. R.I.P. Toto...

Please stand if you can for a moment of silence. Thank you! 

Das Intensivtrainingslager in Hokkaido scheint Wirkung zu zeigen; auf einmal ist unseren Spielern die japanische Wärme wieder ganz recht und es wird fleißig ins Eckige geballert. Gerüchte, wonach die Spieler ihre Zielsicherheit beim UFO Catcher trainiert haben, entbehren natürlich jeglicher Grundlage. Als ob erwachsene Männern die Zeit hätten, abends in Spielhallen zu gehen und dort auf die Jagd nach Plüschtieren oder Figuren zu gehen. Nein, wenn das geht es ins Izakaya oder zum Omiai!

Sei es wie es sei, man grüßt endlich einmal von ganz oben. Eine schöne Aussicht, fast so wie auf dem Fuji. Da kann man ja fast Tokyo erblicken... oder ist es eher Yokohama? Oder gar schon die Kansai-Region? Ob nun Taiyaki, Okonomiyaki oder Sushi, ist dann auch egal...

Eigentlich wichtig wäre es nur, wenn nordic wieder auf seiner Trainerbank Platz nehmen würde. Wir können gar nicht verstehen, wieso jemand den gemütlichen Sitz in der gigantischen Metropole aufgeben wollen würde. Hier lebt es sich doch wunderbar mit 15qm Wohnfläche. Was? Man hat doch ein paar mehr qm zur Verfügung? Na, wir bleiben doch lieber etwas ausserhalb... in Kashiwa lebt es sich sowieso schöner :)

Die ersten Punkte im Oberhaus sind eingefahren. Die Mannschaft zeigte sich gut gerüstet für den Saisonstart. Doch ein bisschen Wehmut ist auch dabei. Denn mit mehr Einsatz wäre auch mehr drin gewesen. Mehr Mut ist also die Devise für die anstehenden Partien. Die Mannschaft will weiter nach oben klettern. Zwar wird intern weiter der Klassenerhalt als Ziel ausgegeben, doch warum nicht auch nach ganz oben schauen. Die Prognose des Verbandes war eine schallende Ohrfeige für den Amerikaner an der Seitenlinie. Doch auch der Trainer weiß, dass Japan nicht Amerika ist. Die Mannschaft muss er erst noch kennen lernen. Das kann dauern. Das kann aber auch schnell gehen. Wichtig ist es den ordentlichen Saisonstart sauber abzurunden.