Nippon Kurier

Nach neun grandiosen Spielen ist unsere makellose Serie Geschichte: in Tokyo musste man sich in einem spektakulären Spiel mit 5-6 geschlagen geben! Trotz der Niederlage fuhr man erhobenen Hauptes nach Hause, an diesem Abend war der Meister einfach eine Nummer zu groß für unsere Jungs. Die beste Reaktion war, danach zwei fulminante Siege einzufahren und damit zu zeigen, dass diese Pleite unseren Willen nicht gebrochen hat. Die Herbstmeisterschaft ist damit schon fix, aber ob es für den ganz großen Coup reicht? Der Powerfussball der Hinrunde dürfte Spuren hinterlassen haben, aber wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Es steht also zu befürchten, dass es in der zweiten Saisonhälfte weniger furios abläuft, aber wenn man ein Experiment versucht, muss man damit rechnen, dass es auch schiefgehen kann. Der Startrekord von neun Siegen wird vermutlich für immer in den (nicht vorhandenen) Büchern stehen, und das ist doch auch mal was.

Die Lage spitzt sich zu. Aus dem neun Punkte Plan ist nicht aufgegangen. Welch ein Glück, dass erneut ein guter Doppel Heim ZAT ansteht. Mit den Männern in grün aus Tokyo kommt natürlich ein echter Kracher in die Stadt. Dennoch wird der rote Teppich nicht ausgerollt. Die Punkte bleiben hier. In der Fremde soll jetzt endlich der erste Dreier her, anders wird es nicht möglich sein oben anzugreifen, so postuliert es nämlich die Ligaleitung. Und dann ist da auch noch das Heimspiel gegen Blaublitz, ein deutscher Name auf dem Boden der Allierten, das weckt Erinnerungen. Hoffentlich gibt es keine heftigen Blitze in unsere Richtung. Wir gehen bestens vorbereitet in den Abschluss der Hinrunde. Kämpfen und Siegen.

Noch immer wird Sieg um Sieg erzielt, und damit steigt die Gefahr des großen Absturz. Auch der stärkste Sumoringer wird irgendwann abgelöst und je länger eine Serie dauert, desto mehr fiebert die Menge der Wachablösung entgegen.

"Nix da!" schallt es aus Kashiwas Kabine. "Wir werden sicher nicht alle Spiele in dieser Saison gewinnen, aber das heißt nicht, dass wir es nicht versuchen." grinst Coach Fushimi. "Und jetzt entschuldigen Sie mich bitte, wir müssen in dieses schicke Maid Cafe gegenüber. Irgendeine unbekannte Verehrerin hat uns einen Gutschein für diesen Abend geschickt und es wäre doch eine Schande, diesen verfallen zu lassen." Ob hier seitens der Boulevardpresse versucht wird, einen Skandal zu verursachen?

Kataller Toyama's Saisonstart ist aber sowas von missglückt ... es kann definitiv als unterirdisch bezeichnet werden. Als aktuelles Schlusslicht der J-League kann es nur besser werden. Und Trainer Christian J. Schmidt ist Optimist, zumal in der Bibel steht, dass die Ersten die Letzten und die Letzten die Ersten sein werden. In diesem Glauben geht Trainer Christian J. Schmidt in den nächsten ZAT, an dem zwei Auswärtspartien und ein Heimspiel anstehen. Die Gegner sehen Kataller Toyama als ein Verein, der unter Druck steht und endlich Siege beibringen muss, möchte man die Fans und die Verantwortlichen im Verein zufrieden stellen. Ein Heimsieg ist ein absolutes Muss, auswärts hingegen konnte bisher nichts gewonnen werden und daran dürfte sich auch nichts ändern, denn damit dürfte es nicht gelingen, den Tabellenkeller zu verlassen. Zumindest sollte nach dem nächsten ZAT die rote Laterne abgegeben werden.

Sanfrecce Coach Garrincha fühlt sich in Asien von ZAT zu ZAT wohler, so wohl dass er gleich mal die Organisation der AFC Championsleague übernommen hat und ab dem 30.10. den Kampf um die Krone Asiens leiten wird. 5 Teams unserer japanischen J-League messen sich mit den 3 besten Teams aus Südkorea. Nachdem zuletzt der Titel nach Südkorea ging sind die Teams aus Japan gefordert.

Sanfrecce präsentiert sich in Japan in eigenartiger Form. Ein 1:5 zu Hause gegen Kashima Reysol folgte ein 6:2 Auswärtssieg bei Nagoya Grampus. Von Beständigkeit also weiterhin keine Spur und so findet man sich auf Platz 11 der Tabelle wieder. Viel Luft nach oben also. Die Saison ist noch lang, also kann für die Jungs aus Hiroshima durchaus noch was nach oben gehen. Aktuell heißt die Realität aber scheinbar Abstiegskampf. Garrincha muss sich also noch ein wenig mit den japanischen Ritualen vertraut machen. Vielleicht bekommt man so die Truppe in Fahrt. 

Shonan Bellmare startete den dritten ZAT mit einem beeindruckenden 4:0-Heimsieg gegen Yokohama F. Marinos. Die Gastgeber dominierten das Spiel von Anfang an und überzeugten mit einem starken Offensivspiel. Dank einer soliden Abwehr und gezielten Angriffen gelang es ihnen, vier Tore zu erzielen und ihre Fans mit einer perfekten ZAT-Eröffnung zu begeistern.

Im Auswärtsspiel gegen Avispa Fukuoka musste Shonan Bellmare eine deutliche 0:4-Niederlage hinnehmen. Fukuoka kontrollierte das Geschehen und nutzte jede Chance, während Bellmare in der Offensive kaum Akzente setzen konnte. Trotz eines couragierten Einsatzes gelang es Shonan nicht, den Gegner in Bedrängnis zu bringen, und sie traten punktelos die Heimreise an.

Shonan Bellmare brillierte im Heimspiel mit einem überzeugenden 4:0-Sieg über V-Varen Nagasaki. Von Beginn an zeigten die Gastgeber ihre spielerische Überlegenheit und sorgten mit vier Treffern für klare Verhältnisse. Die Fans feierten eine dominante Vorstellung ihres Teams, das durch diesen Erfolg neues Selbstvertrauen tankte und seinen Heimvorteil voll ausspielte.

Leider erwies sich der Tabellenführer als zu stark. Unsere Mannschaft präsentierte sich wie eine ängstliche Maus, die von der Schlange in einem Happen verschluckt wird. Die Mannschaft ließ jegliche Kämpferqualitäten vermissen, nicht mal kurzzeitig konnte dem Primus Paroli geboten werden. Ebenso enttäuschend verlief auch das zweite Gastspiel an diesem Wochenende. Der Verband fordert nicht zu Unrecht ein anderes Auftreten des Neulings, so hat man wirklich nichts in der J-League zu suchen. Lichtblick am Horizont bleibt der Heimerfolg. Doch wie lange dauert dieser Strahl noch an. Düstere Wolken ziehen über Nagasaki auf. Wenn sich hier mal kein Sturm ankündigt. Das Training wird daher in dieser Woche nach innen gelegt, auf Weichböden kann das Team zumindest den Aufprall und das Abfangen besser üben.

Shonan Bellmare startete den zweiten ZAT mit einem souveränen 3:0-Heimsieg gegen Nagoya Grampus. Die Gastgeber dominierten das Spiel von Anfang an und gingen früh in Führung. Mit einer stabilen Abwehr und effizienten Angriffen ließ Bellmare den Gästen kaum Chancen. Dank einer überzeugenden Mannschaftsleistung sicherte sich das Team den verdienten Sieg.

In einem weiteren spannenden Heimspiel gewann Shonan Bellmare 3:2 gegen Tokyo Verdy. Nach einem hart umkämpften Match ging Bellmare mehrmals in Führung, musste aber stets nachlegen, da Verdy den Druck erhöhte. Am Ende setzte sich Bellmare dank eines entscheidenden Tores in der Schlussphase durch und sicherte sich die drei Punkte.

Im dritten Spiel musste Shonan Bellmare eine deutliche 0:3-Auswärtsniederlage gegen Kataller Toyama hinnehmen. Die Gastgeber kontrollierten das Spielgeschehen und nutzten ihre Chancen effizient. Bellmare konnte offensiv kaum Akzente setzen und fand keine Antwort auf die Überlegenheit Toyamas, was letztlich zu der klaren Niederlage führte.