Vissel Kobe

Bei Vissel Kobe kann man mit dem Saisonstart gut leben: Zwei Siege und eine Niederlage stehen nach den ersten Begegnungen zu Buche. "Die Liga ist für alle Teams Neuland, viel ist derzeit noch von Glück und Zufall abhängig", ist sich Trainer Krenzer sicher. Doch Fortuna war seinem Team bislang einigermaßen hold.

Indes wurde bekannt, dass der Coach dafür gesorgt haben will, dass die Spieler nicht zu viel und vor allem nicht ausschließlich vom Kobe-Rind essen. "Das treibt den Verein auf Dauer in die Insolvenz und die Spieler zum Kardiologen", erklärt Krenzer, der nun zusätzlich auf viel Sushi und Sashimi sowie Udon-Gerichte setzt. "Ab und an ein Mochi zum Nachtisch ist okay, wir hatten auch extra eine Ernährungsberaterin hier, die den Spielern demonstrierte, wie sie unfallfrei die klebrigen Bällchen zu sich nehmen können." Jedes Jahr stirbt eine zwei- bis dreistellige Zahl an Japanern daran, dass sie an Mochi ersticken. "Sich daran zu beteiligen, dafür ist unser Kader zu knapp bemessen", sagt Krenzer trocken. 

Dass es in Kobe ungeheuerlich gutes Rindfleisch gibt, ist weltweit nichts Neues. Dass dort zukünftig auch überragender Fußball geboten werden soll, schon ein Stück weit. Coach Krenzer, der sonst in Irland aktiv ist, hat zumindest schon Spuren hinterlassen können. Der Koch der Mannschaftskantine ist begeistert, wie gut das Koberind-Steak in Waterforder Single Malt mariniert schmeckt. Den Spielern wird es nicht schaden, den Alkohol haut es beim Erhitzen ja raus - so Krenzer.

Die J.League birgt ganz neue Herausforderungen für den Coach. Die neu gegründete Liga verschafft allen Teams die gleiche Ausgangslage, zudem sind deutlich mehr Mannschaften in der Liga vertreten, als Krenzer dies gewohnt ist. "Das ist taktisch eine spannende Herausforderung, auch wenn ich mich derzeit noch schwer damit tue, die Spieler auseinanderzuhalten. Geschweige denn, dass ich die kunstvollen Zeichnungen hier überall als soetwas wie Buchstaben entziffern könnte", erläuterte Krenzer. Einen Vorteil erhofft er sich aber davon, sich gut mit Japanforscher Siebold auszukennen. "Der Name zaubert den Japanern immer ein Lächeln ins Gesicht, auch wenn sie ihn Siu-boldo nennen", berichtet der Coach.